Beyond the right to the island: Exploring protests against the neoliberalization of nature in Tenerife (Canary Islands, Spain)
Fecha
2020Resumen
Islands worldwide experience the commodification of land and natural resources owing to touristic activities and urbanization. Islands represent the epitome of commodified spaces, power, and territorialization. Therefore, focusing on islands reveals how the production of socionatures shapes the dynamics of capital accumulation, dispossession, and resistance. By paying attention to the interplay between insularity and socioecological transformations, we aim at expanding the literature on the neoliberalization of socionatures. We explore the contestation against urban tourism development in Tenerife in recent decades, such as the intense expansion of artificial land use since the touristic boom in mid-20th century, which was intensified through neoliberal capitalism by commodifying elements of everyday life. Environmental struggles inevitably facilitate greater mobilization than other claims. An empirical survey on the spatiotemporal evolution of this island illustrates and helps to deepen the conceptual development of the right to the island and to nature. We found that social contestation and its political emancipatory potential with the defense of nature and the demand for a different social and territorial island model highlights ‘right to nature’ as a central element in the fight for ‘right to the island.’ Aufgrund von Tourismusaktivitäten und Urbanisierung erleben Inselarchipele weltweit eine zunehmende Kommodifzierung von Land und natürlichen Ressourcen. Inseln lassen sich in diesem Sinne als der Inbegriff von kommodifzierten Räumen, Macht und Territorialisierung verstehen. Der Blick auf Inseln offenbart dabei, wie die Dynamiken von Kapitalakkumulation, Enteignung und Widerstand durch die Produktion von Sozionaturen geformt wird. Indem wir das Zusammenspiel von Insularität und sozioökologischen Transformationen in den Blick nehmen, streben wir eine Erweiterung der bestehenden Literatur zur Neoliberalisierung der Sozionaturen an. Dabei untersuchen wir den Widerstand gegen urbane Tourismusprojekte auf Teneriffa während der letzten Jahrzehnte. Dazu zählt etwa die fortschreitende Expansion der künstlichen Landnutzung seit dem Tourismusboom Mitte des 20. Jahrhunderts, die durch den neoliberalen Kapitalismus im Zuge der Kommodifizierung des Alltagslebens eine weitere Intensivierung erfuhr. Im Gegensatz zu anderen Kämpfen lassen sich in Teneriffa durch Umweltkämpfe zwangsläufig größere Mobilisierungen erreichen. Eine empirische Untersuchung der raumzeitlichen Entwicklung Teneriffas kann dabei anschaulich helfen, das Recht auf die Insel und die Natur konzeptionell weiterzuentwickeln und zu vertiefen. Die zentrale Erkenntnis unseres Beitrags ist, dass gerade durch soziale Auseinandersetzungen und deren politisch emanzipatorischen Potenzialen zur Verteidigung der Natur und dem Einfordern eines anderen sozialen und territorialen Inselmodells das „Recht auf die Natur“ als zentrales Element im Kampf um das „Recht auf die Insel“ zur Geltung kommt.